Krisenzeiten – ganz besonders für unsere Wüstenkinder

Das Coronavirus unterscheidet nicht, ob Gesunde sich gut schützen und Erkrankte auf beste Versorgung hoffen dürfen, oder ob die Situation der Menschen sowieso schon mehr als schwierig ist – wie zum Beispiel in Bangladesch, wo unser Vorstandsvorsitzender erst vor zwei Wochen noch die Flüchtlingslager der Rohingya besucht hat. Wir möchten euch heute erzählen, wie es unseren Wüstenkindern geht, welche Sorgen und Nöte sie haben und wie ihr helfen könnt – auch und gerade jetzt.

Salamu alaikum und hallo liebe Waisenfreunde,

die Gefahren der aktuellen Lage machen vielen Menschen zu schaffen. Und doch kann man Deutschland mit seinem bisher stabilen Gesundheitssystem als Insel der Glückseligen bezeichnen – zumindest im Vergleich zu einigen Nachbarländern, aber vor allem im Vergleich zu unseren Projektländern. Das Coronavirus unterscheidet nicht, ob Gesunde sich gut schützen und Erkrankte auf beste Versorgung hoffen dürfen, oder ob die Situation der Menschen sowieso schon mehr als schwierig ist – wie zum Beispiel in Bangladesch, wo unser Vorstandsvorsitzender erst vor zwei Wochen noch die Flüchtlingslager der Rohingya besucht hat. Wir möchten euch heute erzählen, wie es unseren Wüstenkindern geht, welche Sorgen und Nöte sie haben und wie ihr helfen könnt – auch und gerade jetzt.

Unsere Wüstenkinder in Zeiten von Corona

Keins der Projektländer, in denen wir tätig sind, verfügt über ein ausreichendes Gesundheitssystem, geschweige denen eines, das alle Kranken versorgen könnte. Es gibt keinen Supermarkt an jeder Ecke, die Versorgungslage auf den Märkten wird schlechter, und die Mittel waren schon vorher knapp – kurz gesagt wird die Pandemie zur Katastrophe für diejenigen Menschen, die ohnehin schon unter Armut, Krieg, Dürre und Vertreibung leiden: Sie sind durch Hunger und Mangelernährung geschwächt, und medizinische Versorgung ist schlichtweg nicht vorhanden. Wir können noch nicht absehen, welche Folgen das Coronavirus für unsere Projekte in Syrien, Bangladesch, Indonesien, Afghanistan, Somalia und in der Türkei haben wird. In mehreren Ländern erleben wir schon ernsthafte Erschwernisse in der Versorgung – aufgrund der aktuellen Situation in Indonesien und Afghanistan, und Bangladesch und Somalia trifft es zusätzlich zur sowieso schon harten Lage ganz besonders schlimm. Doch ist uns eines klar: Wir müssen JETZT handeln und helfen, so gut wir nur können.

Wir setzen alles daran, den Betrieb unserer „Oasen“ aufrecht zu erhalten – geschützte Orte und Rückhalt durch Gemeinschaft sind in Krisenzeiten wichtiger denn je (hier Vorschule in Syrien)

Durch die weltweite Krise wird auch die Güterbeschaffung immer schwieriger, die Sicherheitsbedingungen werden heikler, und die Preise für so ziemlich alle Güter steigen bereits deutlich. Flüge in die Projektländer sind nicht mehr möglich; ein Mitarbeiter hängt in Somalia fest, unser Vorstand hat es gerade noch aus Bangladesch nach Hause geschafft. Doch auch von hier aus können wir noch vieles erreichen. Wir sind handlungsfähig, noch sind Geldtransfers an die Projekte möglich – und wir haben die besten Leute vor Ort, die erneut beweisen, auch unter Druck nicht nachzulassen.

Wir ziehen alle Register, werden mit voller Kraft helfen und Vorkehrungen treffen, unseren Wüstenkindern auch in dieser Krise zur Seite zu stehen. Bitte helft uns, für die Menschen in allergrößter Not da zu sein und Solidarität zu zeigen! Wir hätten alle mit unserer eigenen Lage genug zu tun, aber das reicht nicht. Unsere Notfallpläne laufen an, und dafür brauchen wir jeden übrigen Cent. Wir starten gerade die größte Wüstenkind-Hilfsaktion seit mehr als 10 Jahren, und das in sechs Ländern gleichzeitig! Ihr seid eingeladen mit Herz mitzugestalten und euch mit uns zu freuen, dass es trotz der eigenen Situation möglich ist, denen zu helfen, die weitaus schlimmer dran sind.

Wir möchten nie vergessen, welche Gnade es ist, so zu leben, dass man andere unterstützen kann. Allah sei Dank. JETZT können wir handeln, auch wenn unsere eigenen Lebensumstände uns vielleicht etwas mehr Sorgen bereiten als sonst. Einige von euch sind in der jetzigen Situation vielleicht verunsichert oder haben Angst. Aber das die beste Investition in die Zukunft aller ist, einem Menschen ohne Zukunft zu helfen. So können wir Großes bewirken – wir alle gemeinsam. Wir sind für euch da; ruft gern an und sprecht mit Hatem über die Lage in den Ländern und über die Rohingya, die er gerade besuchte. Wir werden euch noch ausführlicher davon berichten, doch aktuell zählt nur, überlegt und sehr zeitnah zu handeln!

 

Rohingya-Kinder im weltgrößten Flüchtlingslager in Bangladesch (auch ganz oben) und ein Foto der kürzlich vor Ort organisierten Nahrungsmittelverteilungen